Reinling nach Katharina Prato, Graz 1897

Einen frischgebackenen Reinling gibt es bei uns eigentlich viel zu selten. Immerhin kann ich meinem "hauseigenen Kärntner" mit diesem Gebäck eine riesige Freude machen ;-)
Mein heutiges Rezept stammt aus der Prato1, allerdings habe ich auf eine Füllung mit Korinthen, Pignoli und Citronat verzichtet und stattdessen lieber zu den "traditionellen" Füllzutaten Butter, Zucker, Rosinen und Zimt gegriffen.


Reinling

450 g Mehl
20 g Germ
300 ml Milch
60 g Butter
1 TL Vanillezucker
1 Prise Salz
2 Dotter

140 g Rosinen
2 EL Rum
etwas Zitronenschale
etwas geriebene Gewürznelken
80 g Butter
80 g Kristallzucker
2 TL Zimt

Für die Fülle die Rosinen über Nacht mit Rum, Zitronenschale und geriebenen Gewürznelken marinieren.

Milch mit Butter, Vanillezucker und Salz erwärmen bis die Butter geschmolzen ist. Vom Herd nehmen. Sobald die Flüssigkeit lauwarm ist, die Dotter einquirlen und mit Mehl und Germ zu einem weichen glatten Teig abschlagen. Teig zudecken und an einem warmen Platz gehen lassen.

Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. Butter bei schwacher Hitze schmelzen lassen und den Teig damit gleichmäßig bestreichen. Zucker, Rosinen und Zimt gleichmäßig darauf verteilen. Teig einrollen und in eine bebutterte Form geben. Traditionell wird der Reinling nicht in einer Gugelhupfform sondern in einer Rein (= niederer Topf) eingerollt und gebacken. Nochmals zugedeckt an einem warmen Ort gut gehen lassen.

Reinling mit Milch bestreichen und bei 180°C (Heißluft) etwa 50 Minuten backen. Der Reinling ist fertig, wenn er sich beim Draufklopfen hohl anhört.






1 "Die Süddeutsche Küche mit Berücksichtigung des Thees und einem Anhange über das Servieren für Anfängerinnen sowie für praktische Köchinnen" zusammengestellt von Katharina Prato (Edle von Scheiger). 26. Auflage. Verlags-Buchhandlung Styria, Graz 1897 (weitere Infos und nachgekochte Rezepte findet ihr hier)

Kommentare